Die Sammlung Amadei

 

Zu den wertvollsten Beständen der Fotosammlung des Instituts für Kunstgeschichte zählen die hunderte Abzüge, die aus der Sammlung Amadei stammen. Die aus Ungarn gebürtige Anna Antonia Amadei, geb. Rosty (1828–1927) hatte die Fotografien, die einst in mehreren Kassetten untergebracht waren, sowie eine entsprechende Handbibliothek dem vonJosef Strzygowski geleiteten „1. Institut“ testamentarisch vermacht.

Dieses umfangreiche Konvolut von Aufnahmen von europäischen Kunst- und Bauwerken scheint in erster Linie auf die Sammeltätigkeit ihres früh verstorbenen Sohns, Graf Albert Amadei (1851–1894), zurückzugehen. Der im diplomatischen Dienst stehende Graf hatte nicht zuletzt während seiner zahlreichen Reisen Gelegenheit, Fotografien zu erwerben.

Die zusammengetragene Sammlung geht jedoch über eine reine Kollektion von Souvenirs weit hinaus, indem sie auch als systematisch erstelltes kunsthistorisches Bildrepertorium verstanden werden kann. Alle bedeutenden Fotoateliers, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Bereich der Kunstreproduktion und Vedutenfotografie aktiv waren, finden sich durch Abzüge in der Sammlung vertreten (etwa Giorgio Sommer, James Anderson, Fratelli Alinari, Edizioni Brogi, usw.). Hervorzuheben ist hierbei die hohe Qualität und Seltenheit, die einige dieser Abzüge auszeichnen. Glücklicherweise blieb die originale Montierung erhalten: Die Fotografien sind durchwegs auf Pappen aufgezogen und teils sorgfältig – vielleicht durch den Sammler selbst – beschriftet.

Ein rückseitig angebrachter Nachlasstempel erlaubt die eindeutige Zuordnung der Abzüge zur Sammlung Amadei.